Bogus präsentierte ebenfalls eine Lösung für eine frei konfigurierbare Navigation mit Menüleiste und Untermenüs.
Zunächst gab er einige Erläuterungen zu den Best-Practices für gutes Benutzeroberflächen-Design aus dem Leitfaden “Practical UI”, der beim vorigen Stammtisch von Andreas Overmeyer zur Lektüre empfohlen wurde. Bogus hatte sich inzwischen mit dem Leitfaden intensiv auseinander gesetzt und seine Navigation anhand der UI Lektionen optimiert.
Practical UI - UI DESIGN BOOK
https://www.practical-ui.com
Seine Lösung imitiert das Design der Menüleisten aus dem MacOS Betriebssystem. Dabei war es durchaus überraschend, wie nah am Vorbild er die Umsetzung in FileMaker realisieren konnte.
Apple Human Interface Guidelines – Menus
https://developer.apple.com/design/human-interface-guidelines/menus
Die Menü-Einträge können aktiv oder inaktiv sein, es sind Trennlinien zwischen Eintrags-Gruppen aktivierbar, Einträge können mit einem Checklist-Haken gekennzeichnet werden oder optional mit Untermenüs ausgestattet werden, was durch ein Dreiecks-Symbol hinter dem jeweiligen Eintrag darstellt wird.
Das Menü selbst klappt als Objekt über dem jeweiligen Layout-Hintergrund auf und hebt sich mit einer Schattierung davon ab. Je nachdem wieviele Einträge im Menü enthalten sind, wird das Menü kürzer oder länger dargestellt.
Ein eigenes Konfigurationslayout erlaubt die Einstellung der jeweiligen Beschriftungen, Status-Flags und das Ein-/Ausschalten jedes einzelnen Eintrags für insgesamt 5 Menüs mit ihren Einträgen und Untereinträgen.
Um die Anmutung der MacOS Menüleiste in einem FileMaker Layout nachzubilden, griff Bogus zu einigen cleveren Tricks:
- mehrere Seitensteuerelemente wurden mit transparentem Hintergrund überlagert
- innerhalb eines Seitensteuerelements wurden mehrere Flächen in unterschiedlicher Höhe mit Ausblend-Bedingungen überlagert
- versetzt angeordnete Objekte mit Ausblend-Bedingung imitieren die ausklappbaren Untermenüs
- weitere Ausblend-Bedingungen steuern das Aussehen der einzelnen Einträge und die optional sichtbaren Symbole und Hervorhebungen
Im Zusammenspiel erzeugt dieses Setup ein optisch überzeugendes Ergebnis. Allerdings wird diese Darstellung mit einem extremen Aufwand hinter den Kulissen erkauft. Um alle Menüs in der gewünschten Weise darstellen zu können, sind hunderte von Feldern und Objekten auf dem Layout erforderlich. Zudem ist die Anzahl der verfügbaren Menüpunkte statisch vorgegeben. Man kann zwar weniger Einträge als vorhanden anzeigen. Eine Erweiterung um zusätzliche Objekte wäre jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden.
Dennoch ein interessantes Beispiel, wie weit man die grafische Gestaltung treiben kann verbunden mit einer flexiblen Konfigurationsmöglichkeit.